Praxisbegleitende Seminare Frühe Hilfen Hamburg
Die Praxisbegleitenden Seminare der Frühen Hilfen Hamburg sind ein Seminarangebot, welches für Fachkräfte der Frühen Hilfen initiiert und subventioniert ist, aber auch anderen Berufsgruppen, die mit Eltern und Babys/Kleinkindern arbeiten offen steht. Das das für Mai geplante Seminar zum Mentalisierungstraining für Fachkräfte in den Frühen Hilfen mit Dr. Anna Georg wird ins Jahr 2022 verlegt. Das Praxisbegleitende Seminar im November befasst sich mit dem Einfluss von Trauma auf die frühe Beziehung.
Trauma – Gehirn – Psyche: Die Wirkung traumatischer Erfahrungen auf die elterliche Psyche und deren Folgen für die frühe Eltern-Kind Beziehung . Vortrag & Seminar Dr. Nicole Strüber & Kolleg:innen 04. – 05. November 2021
Die frühen Erfahrungen eines Kindes beeinflussen gemeinsam mit seiner individuellen genetischen Ausstattung die Chemie und die Verschaltungen des Gehirns. Dies wiederum gibt vor, wie es später im Leben mit hohen Anforderungen umgeht, wie effektiv es seine Emotionen regulieren kann und ob es sich in Beziehungen wohlfühlt. Zahlreiche Forschungsergebnisse zeigen, dass frühe traumatische Erfahrungen die Entwicklung des Gehirns in einer Weise prägen können, dass das Risiko für die Entstehung psychischer Erkrankungen erhöht ist. In diesem Vortrag wird in enger Verzahnung von Psychologie und Neurobiologie erläutert, über welche Mechanismen Gehirn und somit Psyche durch frühe traumatische Erfahrungen geprägt werden können.
Zur Referentin des Vortrages: Dr. Nicole Strüber, Diplom Biologin, Neurobiologin und Wissenschaftsautorin zahlreicher Fachartikel und Bücher, u.a. „Wie das Gehirn die Seele macht“ mit Gerhard Roth (2014), „Erste Bindung. Wie Eltern die Entwicklung des kindlichen Gehirns prägen“ (2016) und „Risiko Kindheit. Die Entwicklung des Gehirns verstehen und Resilienz fördern“ (2019), „Coronakids“ (2021).
Der Seminartag im Anschluss an den Vortrag bietet einen Überblick über Risiken der Kindeswohlgefährdung im Säuglingsalter, die im Zusammenhang mit kindlichen, elterlichen sowie familiären Belastungsfaktoren stehen. Und gibt anhand von Praxisbeispielen Einblicke in Frühe Hilfen für Eltern und Babys, Beratung und Behandlung im Kontext elterlicher Traumata und deren Folgen für die frühe Beziehung mit dem Fokus auf der Prävention von Schütteltraumata.
Prof. Dr. med. Jan-Peter Sperhake wird anhand von Fallvignetten einen kurzen Einblick in die Arbeit des Kinder-Kompetenzzentrums KinderKOMPT am UKE geben sowie das 2020 in Hamburg gegründete Bündnis gegen Schütteltraumata vorstellen.
Dipl. Soz. Päd. Stephanie Ganske & Dr. Dipl. Psych. Susanne Hommel, PhD gehen am Nachmittag der Frage nach, wie es gelingen kann mit Eltern von Babys im Kontext von besonderen Risikosituationen und ungeklärten Misshandlungsfolgen in Beziehung zu kommen und zu bleiben, wenn es Unaussprechliches zu benennen sowie Unaushaltbares zu halten gilt, sich die betroffenen Kinder aber noch nicht verbal mitteilen können.
Referent:innen: Prof. Dr. Jan-Peter Sperhake, Dipl. Soz. Päd. Stephanie Ganske, Dr. Dipl. Psych. Susanne Hommel, PhD.
Mentalisieren in den Frühen Hilfen . Dr. Anna Georg . voraussichtlich im Frühjahr 2022
Das Seminar zum Mentalisierungskompetenztraining für die Frühen Hilfen im Anschluss an das Seminar mit Dr. phil. Anna Georg im September 2020. Fokus des Seminars ist die Anwendung der Mentalisierungstheorie anhand praktischer Übungen, wie Reflexionsprozesse mentalisierender gestaltet werden können. Ziel ist es, die Beziehungsarbeit mit Eltern im Kontext Früher Hilfen zu verbessern, im Besonderen im Umgang mit schwierigen Beziehungskonstellationen und -situationen in der Kontaktgestaltung mit psychosozial besonders belasteten Familien.